Wie sich aktive Nachwuchsförderung in der Raumplanung auszahlt
Vergangene Woche durften beim plan:team wieder fünf junge Menschen Raumplanungsluft schnuppern. Bereits 2008 war als 14-jähriger Gymi-Schüler auch Hans Arnet dabei. Knapp 14 Jahre später kehrt er als studierter Geograf und GIS-Spezialist an den Ort zurück, wo alles begann. Die Geschichte zeigt: Es lohnt sich nicht nur für die Unternehmen, aktiv und gezielt in die Nachwuchsförderung zu investieren – gerade vor dem Hintergrund des oft beklagten Fachkräftemangels.
«Fachkräftemangel». Dieses Wort hört man heute fast täglich und es ist aus den unterschiedlichsten Branchen zu vernehmen. Auch die Raumplanung bleibt nicht verschont. Die Situation schien im Jahr 2016 offenbar so dramatisch, dass sich sogar die Neue Zürcher Zeitung dem Thema annahm. «Der Schweiz gehen die Raumplaner aus», warnte der damalige Direktor von Espace Suisse, Lukas Bühlmann, in einem Gastkommentar.
Und in einem Interview für das Magazin des Schweizer Heimatschutzes schob er noch 2020 nach, dass der Bedarf an gut ausgebildeten Fachleuten in der Raumplanung enorm sei. Bühlmann nahm betreffend die Ausbildung von Fachleuten insbesondere die beiden ETHs in die Pflicht, und hielt gleichzeitig fest. «Wir müssen aber auch das Interesse von Jugendlichen am Beruf des Raumplaners wecken.» Die Hochschulen haben mit neuen (Weiterbildungs-)Lehrgängen mittlerweile auf die Situation reagiert.
Dank dem plan:team der Raumentwicklung erhalten geblieben
Der aktiven und gezielten Nachwuchsförderung hat sich vor einigen Jahren auch die Planteam S AG verschrieben. Seither bieten wir jungen Menschen regelmässig die Möglichkeit, Einblick in die Welt der Raumentwicklung und in die mit ihr verwandten Fachbereiche zu erhalten. Diese Chance packte vor 14 Jahren auch Hans Arnet. «Im März 2008, im Alter von 14 Jahren, durfte ich im Rahmen der Berufserkundungstage der Kantonsschule Beromünster zwei Tage beim plan:team verbringen», blickt er zurück. «Die beiden Tage haben auf jeden Fall dazu beigetragen, dass ich mich nun, nach Abschluss des Geografiestudiums, wieder für die Raumentwicklung entschieden habe.»
Und so kam es, wie es kommen musste: Seit Ende 2021 arbeitet Hans als Fachmitarbeiter und GIS-Spezialist beim plan:team in den zentral gelegenen Büros in Luzern, Bern, und Solothurn. Berufserfahrung hat Hans zwischenzeitlich in der Abteilung Raumentwicklung des Kantons Aargau gesammelt, wo er während des Studiums als GIS-Spezialist arbeitete.
Grosses Interesse an Schnuppertagen und Brancheneinsteig beim plan:team
Das plan:team bildet weiter Lernende im Bereich Geomatik und Raumplanungszeichner:in aus und bietet jedes Jahr vier Praktika für Maturand*innen und andere, die sich für die Welt der Raumentwicklung interessieren, an. Aber auch interessierte Personen mit Berufserfahrung in anderen Bereichen, die sich mit (Lebens-)Raum auseinandersetzen wollen, finden beim plan:team regelmässig den Einstieg in die Branche.
So durften wir auch dieses Jahr wieder fünf Schnupperlernende im Rahmen der Berufswahl als Zeichner:in EFZ Fahrichtung, Raumplanung bei uns im Büro empfangen. Betreut wurden sie von plan:team-Projektleiterin Isabella Vögtli, unserem Lernenden in Geoinformatik, Jonas Huwiler sowie unserem Mitarbeiter Linus Boog.
Nachdem die Schnuppernden in der Onlinekarte von Swisstopo auf einer Zeitreise die Entwicklung unserer Siedlungen und der Verkehrsinfrastrukturen in den letzten 160 Jahren erlebten, zeichneten sie einen eigenen Zonenplan in QGis. Ausserdem mussten sie mit Hilfe des Geoportals des Kantons Luzern verschiedene Fragen zum Raum beantworten. Die Eindrücke schilderten die Schnuppernden fast ausschliesslich positiv. Wir sind gespannt, ob wir jemanden in ein paar Jahren im Rahmen der Berufswahl wieder bei uns begrüssen dürfen.
Mehrwert für die Allgemeinheit
Da die Raumplanung aufgrund gesellschaftlicher und ökonomischer Entwicklungen immer komplexer wird und nach interdisziplinären Ansätzen ruft, profitiert von der aktiven Nachwuchsförderung nicht nur unser Unternehmen, sondern mittelfristig die ganze Branche. Und weil die Raumentwicklung unter anderem eng mit der Politik und den Behörden zusammenarbeitet, Raumplaner:innen auch in den öffentlichen Verwaltungen gesucht werden und die Ansprüche der Menschen an den (Lebens-)Raum stetig zunehmen, gehört am Ende des Tages auch die Allgemeinheit zu den Gewinnern.
In diesem Sinne hoffen wir, dass wir auch in Zukunft unseren Beitrag zur Ausbildung kompetenter Fachleute leisten können.
Text: Claudio Birnstiel