Laterales Führen als Erfolgsmodell in Gemeinden: Fachreferat an Hochschule Luzern
Sogenannte «laterale Führung» wird derzeit oft als das Führungsmodell der Zukunft angepriesen. Als Raumplanungsbüro führen auch wir in verschiedenen Projekte lateral, indem wir unsere Kundschaften durch konkrete Handlungsempfehlungen unter Anwendung unseres breiten Fachwissens zum Erfolg führen. Im Rahmen eines Weiterbildungslehrgangs an der Hochschule Luzern durften wir unsere Erfahrungen aus einer Gemeinde vorstellen.
Laterales Führen oder «Führen von der Seite» gewinnt sowohl in der Wirtschaft als auch bei der öffentlichen Hand ständig an Bedeutung. Wer lateral führt, tut dies ohne disziplinarische Macht.
Vielmehr beruht diese Art der Führung auf Verständigung und Vertrauen und es geht um das gezielte positive Einwirken auf beteiligte Personen und Organisationen, um gewünschte Richtungen einzuschlagen. Nicht mehr die Durchsetzung auf Basis hierarchischer Strukturen ist entscheidend, sondern die Bündelung der Kräfte durch gemeinsam entwickelte Ideen und Ziele wird zur Grundlage der Arbeit. So werden Lösungen oft besser akzeptiert. (1)
Unsere Projektleitenden Barbara Wittmer und Aron Affolter, durften ihre Erfahrungen im Rahmen des CAS «Zusammenarbeit in Gemeinden und Regionen gestalten» an der Hochschule Luzern präsentieren.
Laterales Führen der Gemeinde Alpnach
Das plan:team darf die Gemeinde Alpnach (OW) seit einiger Zeit im Bereich Raumplanung fachlich und beraterisch begleiten und übernimmt im Mandat die entsprechenden Arbeiten der Verwaltung. So verfassen wir Stellungnahmen oder Empfehlungen und geben Bauwilligen und anderen Stakeholdern im Namen der Gemeinde Auskunft. Laterales Führen ist dabei aus unserer Sicht der Schlüssel zum Erfolg.
Zentrale Aspekte des lateralen Führens sind in diesem konkreten Fall ein regelmässiger Austausch und Jours fixes mit dem Gemeindepräsidenten und dem Bauamtsleiter. Wichtig ist dabei der in Zusammenarbeit mit der Gemeinde ausgearbeitete Masterplan, der als räumliches Entwicklungsinstrument die politischen Leitplanken vorgibt. Der Masterplan gibt also den Weg vor, auf dem wir die Gemeinde und deren Gremien «steuern» können.
Kollaboration und Bereitschaft zur Veränderung
Bei der lateralen Führung arbeiten die Akteure zusammen, um Lösungen zu entwickeln und Beschlüsse, die die gemeinsamen Ziele unterstützen, auch gemeinsam treffen. Mit den Zielen des Masterplans vor Augen ist es aber auch wichtig, dass alle Beteiligten im Sinne guter Lösungen bereit sind, ihre Ansichten und Pläne anzupassen, wenn neue (bessere) Informationen vorliegen oder es neue Entwicklungen gibt.
Wir danken der Hochschule Luzern, dass wir unsere Arbeit angehenden Berufsleuten präsentieren durften.
Hinweis: Das plan:team präsentiert seine Arbeit, Projekte und Erfahrungen in den unterschiedlichen Themenbereichen wie Raumplanung, Städtebau und Freiraum regelmässig im Rahmen von Seminaren und Fachtagungen. Sollten Sie ebenfalls an einem fachlichen Input interessiert sein, bitten wir Sie, sich bei uns per Mail oder telefonisch zu melden.
Text: Claudio Birnstiel