22. 05. 25

Bei uns ist doch schon alles grün! Reicht das nicht? Das war das plan:team-Kolloquium vom Frühling 2025

 

Parks, Hecken, begrünte Dächer – vielerorts wirkt das gebaute Umfeld heute grün und einladend. Doch bei näherem Hinsehen stellt sich eine unbequeme Frage: Reicht das wirklich? Oder machen wir es uns zu einfach? Das Frühjahrs-Kolloquium von plan:team am 22. Mai 2025 rückte unter dem Titel «Bei uns ist doch schon alles grün! Reicht das nicht?» die oft unterschätzte Rolle von Freiräumen in Agglomerationen und Dörfern in den Mittelpunkt.

 

Denn gerade dort, wo der Raum knapp ist entscheiden Freiräume über Lebensqualität, Klimaresilienz und Biodiversität – und fordern die Raumplanung heraus, alte Gewissenheiten zu hinterfragen.

Kristina Noger, Fachbereichsleiterin Freiraum bei plan:team, war für den Inhalt des Kolloquiums verantwortlich.

Kristina Noger, Fachbereichsleiterin Freiraum bei plan:team, war für den Inhalt des Kolloquiums verantwortlich und leitete die Diskussion.

 

Ein Raum für Austausch und Perspektiven

 

Wie gewohnt brachte das plan:team-Kolloquium Fachleute aus Planung, Verwaltung, Schulen und Zivilgesellschaft zusammen – dieses Mal erneut als Mittagessen-Anlass mit inspirierenden Inputs und engagierten Diskussionen.

 

Die Vorträge beleuchteten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln: von bundespolitischen Strategien über aktivistische Impulse bis hin zur kommunalen Praxis. Anhand einer Strassenumfrage präsentierten unsere Praktikantinnen Anna Zolla und Jacqueline Balosetti Meinungen aus der Bevölkerung unter Freiraum verstanden wird und was die Befragten zukünftig ändern würden.

Hier findet ihr noch die Strassenumfrage der Praktikantinnen.

In Zentrum des Kolloquiums standen jedoch wie immer die Beiträge der vier Expert:innen.

 

Adrian Kräuchi von der Landplan AG

Adrian Kräuchi von der Landplan AG

 

Die vier Referent:innen beleuchteten das Thema Freiraum aus unterschiedlichen Perspektiven.
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Claudia Moll vom BAFU stellte die strategischen Grundlagen des Bundes dar und zeigte, wie das Landschaftskonzept Schweiz Gemeinden künftig konkret unterstützt.

Bettina Walch, als «Asphaltknackerin», brachte mit ihrer engagierten Umweltkommunikation die Dringlichkeit von Biodiversität und Klimaanpassung auf den Punkt.

Adrian Kräuchi betonte die planerischen Herausforderungen bei der Gestaltung funktionaler Grünräume, während Christine Bopp eindrücklich zeigte, wie kommunale Planung zwischen Anspruch und Realität navigiert – und warum es politischen Mut und klare Vorgaben braucht, um Freiräume wirklich wirksam zu machen.

 

Christine Bopp erzählte von den Erfahrungen der Gemeinde Emmen.

Christine Bopp erzählte von den Erfahrungen der Gemeinde Emmen.

 

Einen Schwerpunkt bildete die Vorstellung des Landschaftskonzepts Schweiz durch das Claudia Moll, Sektionschefin Landschaftspolitik beim Bundesamt für Umwelt BAFU. Das Konzept definiert verbindliche Ziele für die Landschaftsentwicklung – auch in Agglomerationen und Dörfern – und wird künftig durch eine landschaftsbezogene Beratung für Gemeinden konkret unterstützt.

 

Daneben zeigten Beispiele aus Emmen und von Initiativen wie den «Asphaltknackerinnen» auf, wie viel Engagement es braucht, um das Versprechen von «grüner Qualität» einzulösen und dass dieses durch die Gemeinden in spezifischen Fällen konkret eingefordert werden muss.

 

Asphaltknackerin Bettina Walch

Schwammstadt statt Beton: Asphaltknackerin Bettina Walch von der Plan Biodivers GmbH

 

Grün ist nicht gleich grün

 

Was das Kolloquium besonders deutlich machte: Grün ist kein Selbstzweck und keine Dekoration. Vielmehr geht es um funktionale, gut vernetzte und nutzbare Freiräume, die sowohl ökologisch als auch sozial wirken. Das bedeutet: Qualität zählt mehr als Quantität.

 

Offene Fragen – und ein klarer Auftrag

 

Der Titel der Veranstaltung war bewusst provokant – und die Diskussionen zeigten: Nein, es reicht nicht. Jedenfalls nicht überall und nicht in der Form, wie wir Freiräume bisher oft verstanden haben.

 

Das Kolloquium hinterliess keine einfachen Antworten, aber eine klare Erkenntnis: Die Qualität und Funktionalität von Freiräumen müssen ins Zentrum der Raumplanung rücken – gerade in verdichteten Siedlungsräumen. Was wir heute als «grün» bezeichnen, ist häufig nur ein Anfang.

 

Das nächste Kolloquium findet am 20. November 2025 statt. Bleiben Sie auf dem Laufenden über unsere Veranstaltungen und Beiträge.

 

Weitere Eindrücke des Mittags-Kolloquiums gibt’s in der Bildergalerie.

 

 

Führte durch den Anlass: Ueli Bischof, Fachbereichsleiter Kommunikation und Partizipation bei plan:team.

Führte durch den Anlass: Ueli Bischof, Fachbereichsleiter Kommunikation und Partizipation bei plan:team.

 

 

 

 

 

 

Autor: Planteam
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«Ich bin beim plan:team, weil ich hier die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung stellen kann.»

Kristina Noger, Fachleiterin Freiraum

«Im plan:team wird der Lebensraum als Gesamtes betrachtet und für eine lebenswerte Zukunft in planungsrechtliche Instrumente überführt.»

Lydia Gonthier, Fachleiterin Städtebau

«Im immer knapper werdenden Lebensraum engagiere ich mich proaktiv für ganzheitliche Lösungen mit Hilfe von Dialog und Kooperation.»

Theodora Papamichail, Projektleiterin

«Wir setzen uns dafür ein, dass sich das plan:team weiterhin so positiv entwickelt wie in den letzten 40 Jahren.»

Roger Michelon, Inhaber

«Den Raum, in dem wir uns bewegen, aktiv mitgestalten zu können und aktuelle Herausforderungen anzugehen, finde ich extrem spannend.»

Linus Boog, Junior Projektleiter

«Als plan:team setzen wir uns mit allen Aspekten des menschlichen Zusammenlebens auseinander. Die regionale Wirtschaft und Politik sind genauso wichtig wie soziale und ökologische Fragen.»

Claudio Birnstiel, Fachmitarbeiter

«Ich bin GIS-Spezialist und arbeite mittlerweile als Raumplaner. Beim plan:team fühle ich mich deshalb am richtigen Ort. Denn bei unseren Raumanalysen greifen wir täglich auf hochmoderne Geoinformationssysteme zurück.»

Hans Arnet, Junior Projektleiter

«Der Wandel öffentlicher und individueller Erwartungen an unseren räumlich begrenzten Lebensraum ist mit grossen Herausforderungen verbunden. Es ist eine der anspruchsvollen Aufgaben unserer Zeit, ihn gemeinsam mit den involvierten Akteur:innen für die kommende Generation zu gestalten.»

Mark Zibell, Projektleiter

«Wo geplant wird, wird bewegt.»

Angela Montagano, Fachmitarbeiterin

«Flexible Arbeitsplätze tragen zur kreativen Lösungsfindung bei.»

Jonas Huwiler, Fachmitarbeiter

«Beim plan:team gestalten wir nachhaltige Siedlungen als Orte guter Erinnerungen. So verbessern wir die Lebensqualität der Menschen im Einklang mit der Natur.»

Saideh Moshayedi, Fachmitarbeiterin

Schulraumplanung ist komplex. Die verschiedenen Einflussfaktoren werden in Beziehung gesetzt, sodass sie die Eigenheiten des Ortes widerspiegeln. Wir unterstützen Gemeinden vom Kleindorf bis zur Stadt mit mehreren Schulstandorten.

Daniel Sax, Fachmitarbeiter