Herbstanlass 2024: Zu Besuch in neuen Genossenschaftsquartieren in Bern
Im Rahmen des diesjährigen Herbstanlasses machte sich das plan:team auf den Weg nach Bern, um das Leben in den neuen Genossenschaftsquartieren zu erkunden. Wir haben Einblicke in die Umnutzung ehemaliger Industrieareale erhalten und die sozialen und ökologischen Konzepte der Genossenschaften kennengelernt. Wie immer kam auch das Kulinarische nicht zu kurz.
Der Tag begann mit einem gemeinsamen Lunch in unserem Büro in Bern, gefolgt von einer Einführung von plan:team-Projektleiter Linus Boog zu aktuellen Bauprojekten in der Stadt Bern. Anschliessend startete der erste Programmpunkt des Nachmittags: eine Begehung der Genossenschaft Warmbächli.
Begehung Genossenschaftssiedlung Warmbächli
Die Genossenschaft Warmbächli ist Teil der Siedlung Holliger, die seit 2019 auf dem Gelände der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage im Westen Berns entsteht. Das lebendige Wohnquartier beeindruckte das Team besonders durch seine Mischung aus Altbestand und neuen Wohnformen.
Teile des alten Industriegebäudes, wie der Sockel und das Vordach, wurden erhalten, während darüber zusätzlich drei neue Stockwerke aufgestockt wurden. Bemerkenswert ist die geringe Flächenbeanspruchung: Die rund 200 Bewohner:innen kommen im Durchschnitt mit nicht mehr als 30 Quadratmetern pro Person aus.
Die Führung bot unter anderem Einblicke zur gemeinschaftlich genutzten Dachterrasse sowie zwei sehr verschiedenen Wohnformen – eine 2.5-Zimmer-Wohnung und eine WG mit 15 Personen. Besonders hervorzuheben, sind die Unterschiede in der Mobilitätsplanung: Während für Autos nur begrenzter Platz vorgesehen ist, bietet die Genossenschaft mehr Velostellplätze an als Bewohnende – ein Zeichen für das Konzept der autoarmen und nachhaltigen Genossenschaft.
Stadtteilpark Holligen Nord und der Genossenschaft Huebergass
Der nächste Programmpunkt führte das uns zum Stadtteilpark Holligen Nord und zur Genossenschaft Huebergass. Die Wohnanlage zeichnet sich durch eine besondere Architektur aus: Die Terrassen und Treppenhäuser sind so gestaltet, dass Begegnungen im Innenhof gefördert werden. Ein weiteres Merkmal dieser Genossenschaft ist die Einkommensgrenze für die Bewohnenden, um soziale Durchmischung im Quartier zu gewährleisten.
Besonders hervorzuheben ist die Freiraumgestaltung des angrenzenden Stadtteilparks nach dem Prinzip des «lernenden Parks». Hier wurden Zwischennutzungen von Quartierbewohnenden initiiert, um den Park gemeinsam zu gestalten. Dieser partizipative Ansatz wurde bereits preisgekrönt und soll auch in Zukunft Möglichkeitsräume für die Nutzenden bieten. Wegen des Regens konnten wir den tollen Park nicht in vollen Zügen geniessen – wir werden aber definitiv wiederkommen, um zu sehen wie er sich weiterentwickelt.
Abschluss im Dock 8
Der Anlass fand seinen Abschluss bei einem Apéro im Dock 8, ebenfalls im Warmbächli-Areal. Die unteren Geschosse des Quartiers sind hier für Gewerbe wie Restaurants und kleine Läden vorgesehen und bieten eine lebendige Ergänzung zu den Wohnbereichen.
Der Herbstanlass bot wertvolle Einblicke in innovative Wohnkonzepte und zeigte, wie gemeinschaftliche und flächensparende Lebensweisen in städtischen Gebieten gefördert werden können.
Eindrücke gibt’s in der Fotostrecke.
Text: Sarina Kihm